Also den Vergleich mit dem MAC lasse ich auch nicht ganz zu, denn die MACs haben sicherlich eine grosse Fangemeinde und durch den ganzen iPod Hype sind noch viel mehr Leute auf den Apple Zug gesprungen aber wenn ich mir z.B. meine zwei Windows Notebooks Sony Vaio T1 und A397XP ansehe, dann hat MAC weder bei der Grösse noch bei der Performance irgendwelche Vorteile. Sicherheit? Nun, Windows XP Pro SP2 mit Safeguard Easy 4.10 (gibt es so etwas für einen MAC?
), ZA Wireless, Bitdefender Pro 8.0, Webroot Spysweeper 3.5 und Giant (jetzt MS) AntiSpyware und die Sache ist gegessen. Ausserdem passe ich auf welche Anhänge ich öffne und wo ich surfe. Man mag zwar argumentieren, dass der MAC solche "Sicherheitssoftware" nicht braucht aber die "Zeit des MAC" kommt auch noch, den Script Kiddies und Viren-/Trojanerprogrammierern war der MAC noch zu unwichtig und vielleicht auch zu teuer. Man sehe sich mal Linux an, es vergeht kein Tag ohne eine neu entdeckte Sicherheitslücke oder neu entdeckte Rootkits, die einem Admin das Leben schwer machen. Nein, das absolut SICHERE OS gibt es nicht, wer daran glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Übrigens betreibe ich selbst zwei Rootserver, also bitte nix von wegen Linux ist klasse und Windows ist bäh. Ich weiss wovon ich rede, der Server meiner Frau im geschäftlichen Büro ist übrigens ein Windows 2003 SB Server. Ich bin also offen für alles aber auch für "Offenheit". Soviel zum Thema MAC, wobei ich mir sicher bin, dass ich mit meinen Aussagen in ein Hornissennest getreten bin und sicherlich noch der eine oder andere bissige Kommentar folgen wird.
Zum Thema 911: Porsche macht Fehler, GROBE Fehler. Warum sie es nicht merken? Weil wir die Produkte TROTZ der Fehler kaufen. Mein persönliches Problem ist, dass ich zu Porsche zur Zeit keine Alternative sehe. Ein Ferrari kommt aus vielerlei Überlegungen (Nachbarn, Unterhaltskosten, Image, Wartungsmöglichkeiten, etc.) nicht in Frage. Und was für andere Alternativen gibt es? Bei Lamborghini stellt sich ein ähnliches Problem für mich ein.
BMW? Auf keinen Fall. Ich bin Jahre BMW gefahren, es sind tolle Autos aber die in letzter Zeit offenbar massiv aufgetretenen Elektronik- und Motorprobleme lassen aufhorchen. Ich habe mit eigenen Augen mehrere 7er und zwei neue 5er BMW auf der Autobahn auf dem Pannenstreifen stehen gesehen, das sagt mir sehr viel. Wenn BMW vielleicht mal einen richtigen Sportwagen bauen würden, dann könnte ich schwach werden. Der aktuelle 6er wirkt eher wie ein Mischmasch aus 911 und SL auf mich, keine Chance, egal wieviel Power das Ding hat. Und dass Power nicht alles ist, zeigt der SL65 AMG. Leistung wie ein Carrera GT aber auf der Nordschleife mehrere Sekunden langsamer als ein 911 mit 355 PS. Und ich rede von der auf 300 km/h "offenen" Version des SL65 AMG!
Mercedes und Audi wären sicherlich auch in der Lage, einen 911 Konkurrenten zu bauen, vielleicht sogar zu einem attraktiven Preis. Nur sehe ich die Bereitschaft dafür nicht, denn der typische 911 Kunde würde wohl kaum eine Alternative bei Massenherstellern suchen.
Auch finde ich es beeindruckend, was GM mit der neuen Corvette auf die Beine gestellt hat. Der Ruf der Corvette, vor allem in Europa, ist gelinde gesagt besch...eiden. Aber die neue Corvette hat tolle Fahrleistungen zu einem attraktiven Preis und die Zuverlässigkeit soll im Vergleich zu früher auch viel besser sein. Und hat dieses Fahrzeug nicht auch 3 Jahre Garantie?
Ich habe den Eindruck, dass Porsche selbst nicht genau weiss, wohin es mit dem 911 gehen soll. Was Porsche dabei immer wieder vergessen zu scheint: der 911 ist das ZUGPFERD, der 911 ist TRADITION. Wenn man den 911 "verschandelt", dann wirkt sich das auf alle Modellbaureihen aus, nicht nur auf den 911.
Wie hätte nun der perfekte 997 aussehen sollen? Die Antwort ist meiner Meinung nach ganz einfach:
1. Basismodell 997 Carrera mit 350 PS und PASM als Standard
2. 997 Carrera S mit 380 PS und 20 mm Fahrwerk mit Sperre (PASM optional ohne Aufpreis), PCCB Bremse Serie
3. die Front ein klein wenig aggressiver (man hat den Eindruck, dass der aktuelle 997 lächelt...auweia), die Scheinwerfer einen Hauch kleiner in der Grösse (die Ähnlichkeit mit dem VW Beetle ist unübersehbar).
4. LED Rückleuchten
5. beim 997 Carrera S keine "falschen" Doppelrohre, das sieht lächerlich und billig aus
6. Sportauspuff mit Schalter im 997 Carrera S in Serie
7. im Innenraum weniger Audi TT Look, dieses silberfarbene Plastikzeugs wirkt sowas von billig. Der Grund ist wohl, damit mehr Exclusive Optionen verkauft werden können aber vielleicht sollte Porsche auch mal an den Kunden denken und nicht nur an Gewinnmaximierung.
8. die Instrumente hätte man noch einen Hauch mehr "versachlichen" können, mich stört dieser Boxster/996 Look immer noch. Ich vermisse ausserdem immer noch relevante Daten wie Motoröl-/Hinterachstgetriebeöltemperaturanzeige im PCM System. Wenn schon PCM in Serie (was ich auch für einen Fehler halte), dann richtig. Auch könnte man eine Art Mini-Diagnose System einbauen, das dem Fahrer eine Minimaldiagnose des Motors und der Fahrzeugfunktionen erlaubt. Für die Technikfreaks.
9. die adaptiven Sitze könnten wirklich eine Lüfterfunktion vertragen, das war etwas, was ich am E55 AMG sehr geschätzt habe, vor allem im Sommer. Wenn man schon die schweren adaptiven Sitze zum Horrorpreis anbietet, dann richtig.
10. die PCCB Bremse wird sich zum Preis von knapp 8000 Euro nie durchsetzen. Bei knapp unter 5000 Euro könnte so mancher schwach werden, Porsche MUSS seine Kompetenz im Bremsenbau bestätigen.
11. ein Set Winterräder in 19'' für knappe 4500 Euro? Das waren mal fast 9000 DM, der Preis eines Kleinwagen vor 10 Jahren. Ich denke hier sollte Porsche mal ein klein wenig nachdenken und nicht alle Kunden für blöde halten. In meinen Augen als Kunde ist das Wucher. Für 3500 Piepen könnte man die Dinger auch verkaufen und man wäre immer noch nicht in der Miese. Entweder will man, dass der Kunde sein Fahrzeug das ganze Jahr nutzt oder nicht. Ich kenne viele 911 Besitzer die aus Kostengründen im Winter mit Sommerreifen herumzuckeln, der Fahrsicherheit ist das sicherlich nicht dienlich.
12. der Service um das Produkt 911 sollte stark verbessert werden. Wenn Werkstätten einen 911 Kunden behandeln, wie eine VW Werkstatt einen Golf Kunden, dann hört der Spass auf. Ich denke hier sollte Porsche die Händler stärker finanziell unterstützen, damit diese den Kundenservice ausbauen und z.B. Ersatzfahrzeuge unentgeltlich anbieten.
Auch die Fortbildung der Werkstattmitarbeiter sollte erheblich verstärkt und die Kommunikation zum Werk verbessert werden. Man könnte z.B. ein "internes" Diskussionsforum aufbauen, eine Art Platform für Probleme und Vorschläge und das Ganze vielleicht sogar anonym, damit kein Mitarbeiter Sanktionen befürchten muss.
Mein 997 Carrera S mit PCCB Bremse kostet neu über 107000 Euro. Für das gleiche Geld hätte ich auch einen bei meinem Händler stehenden neuen GT3 haben können, der jetzt übrigens für knappe 97000 Euro "verschleudert" wird (falls jemand Interesse hat). 107000 Euro für einen 911 ohne Turbo? Für dieses Geld hat man vor zehn Jahren noch einen 911 Turbo bekommen. Natürlich sind überall die Preise gestiegen aber wenn man den 911 am Leben halten will, dann muss man ihn auch attraktiv machen. Ich gewinne in letzter Zeit eher den Eindruck, dass der 911 Porsche "lästig" wird und man nach neuen Produkten Ausschau hält. Das wäre ein verhängnisvoller Fehler, man denke nur an das 928 Debakel.
Irgendwie dachte ich, dass Porsche aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat aber offenbar wiederholt sich jetzt das Ganze nochmals. Ich liebe meinen 997 Carrera S aber jedes Mal wenn ich mit diesem Fahrzeug unterwegs bin, habe ich das Gefühl, dass MIT ABSICHT vieles nicht verbessert worden ist. Denn anders wäre das nicht zu erklären, denn so blöde kann kein Mensch sein. Und wenn ich an ABSICHT denke, dann muss ich an ABZOCKE denken. Und dass macht mir das Leben als Porsche Kunde und 911 Fahrer nicht gerade einfacher.
Und ein letztes Wort: Porsche sollte lernen Kritik wie die meine nicht als negatives Urteil eines einzelnen Kunden zu werten sodern als besorgniserregendes Faktum.
Ich gewinne nicht den Eindruck, dass Porsche an echter Kritik wirklich interessiert ist, auch scheinen sich leitende Mitarbeiter nicht bewusst zu sein, wie Kunden über die Produkte wirklich denken. Es herrscht wohl das allgemeine Credo, dass wenn sich ein Produkt gut verkauft, die Kunden wohl zufrieden sein müssen. Aber die Wahrheit sieht anders aus: es gibt zur Zeit einfach keine echte Alternative zum 911, noch nicht.
Und bevor ich anfange die Leute hier zu langweilen: selbst die Kunden, die den 911 aus Imagegründen kaufen, dürften mit der aktuellen Leistung des 997 unzufrieden sein. Denn schliesslich kann ihnen jeder Nachbar/Bekannter die Milchmädchenrechnung unter die Nase reiben, dass z.B. der neue M5 für weniger Geld 507 PS bietet.
Aber genug davon: Porsche MUSS lernen auf die Kunden zu hören. Und vor allem sollte man auf Kunden wie uns hören, die sich in ihrer wertvollen Freizeit hier auf solchen Internetforen äussern. Denn das sind die Kunden, die an den Fahrzeugen wirklich interessiert sind und vielleicht im Laufe der Zeit zu Stammkunden werden oder bereits Stammkunden sind. Eine Firma kann nicht nur an den Augenblich denken, die Sicherung der Kundschaft für die Zukunft muss eines der primären Ziele sein. Ob Porsche das wirklich schafft, bleibt abzuwarten. Denn wenn der Kunde merkt, dass er nicht genug für sein schwer verdientes Geld bekommt, dann ist die Sache gelaufen. Vor allem in den USA ist die Kritik am neuen 997 gross, man sollte sich das sehr zu Herzen nehmen. Keine Ahnung ob Porsche VOR der 997 Einführung ausführliche Befragungen vorgenommen hat aber vielleicht hätte man hin und wieder auf Foren wie diesem den Puls der Kundschaft fühlen sollen. Offenbar herrscht aber bei Porsche immer noch die Meinung vor, dass sich nur Irre und Spinner im Internet tummeln. Mitnichten, liebe Herren, mitnichten.