Quote:
Singularity said:
Hmmm ... habe noch im Nachgang den folgenden Satz zum Thema PCCB im "Opus 911 turbo" gefunden:
"Mehr Informationen hierzu erhalten Sie in der separaten PCCB Broschüre bei ihrem Porsche Zentrum/Händler"
Kennt jemand diese ominöse Broschüre?
Gruss &
Sin
Ich kann PCCB nur empfehlen aber "to each his own" wie es immer so schön heißt.
Von der Grundidee PCCB war ich schon immer fasziniert, wollte aber niemals so viel Geld in eine neue Sache hinein stecken. Im Frühsommer 2004 erhielt ich die Chance einen der ersten 997 Carrera S zu ergattern, allerdings NUR ein Markteinführungsfahrzeug mit vorbestimmter Ausstattung und da war nun PCCB mit dabei, da ich unbedingt ein Fahrzeug mit 20 mm Fahrwerk und Sperre haben wollte. Hätte ich das Fahrzeug zum damaligen Zeitpunkt so bestellen können, wie ich gewollt hätte, PCCB wäre sicherlich nicht auf der Optionsliste gestanden. Nach der ersten Probefahrt war ich dann überzeugt von der neuen PCCB Generation (hatte bereits im GT2 MkII und Turbo S begonnen) und schwor mir, nie wieder ein Fahrzeug ohne PCCB zu ordern.
Natürlich ist der Preis ein schwerer Brocken, keine Frage. Aber die Bremse ist jeden Cent wert. Unglaublich präzise dosierbar, kein Fading (auch bei extremsten Bedingungen nicht) und die Bremsleistung haben mich überzeugt. Natürlich könnte man noch die reduzierten ungefederten Massen erwähnen (im Vergleich zur Stahlbremse) aber das dürfte wirklich nur Rennstrecken "Cracks" interessieren.
Probleme bei Nässe kann ich nicht bestätigen, allerdings muss man nach der Autowäsche ein mal kurz stark abbremsen. Allerdings hat Porsche offenbar auch bei der 997 Turbo PCCB nachgebessert, das erste Bremsverhalten nach der Autowäsche ist deutlich verbessert und nicht mehr so uneffektiv wie bei meinem 997 Carrera S. Bei Fahrten durch Regen (wie heute z.B., Wolkenbrüche hier in Bayern, massiv Wasser auf der Straße) sind mir keine Probleme aufgefallen, auch hier scheint Porsche z.B. durch eine veränderte Anordnung der Löcher in der Bremsscheibe eine Verbesserung erreicht zu haben.
Einzig negativer Punkt bisher: bei leichtem Anbremsen, wie z.B. vor einer Ampel, ist manchmal aber recht selten ein lautes Jaulen (dunkles Quietschgeräusch) zu hören.
Zum Thema Rennstrecke und PCCB: es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass die PCCB Bremsanlage an der Vorderachse aus dem Carrera GT (mit entsprechender Adaption) übernommen wurde. Die Bremse ist renntauglich, keine Frage. Die Kosten sind allerdings eine andere Geschichte. Die 300000 km Haltbarkeit der PCCB Bremsscheiben hat sich nicht als realistisch herausgestellt. Ich denke man kann froh sein, wenn bei extremer Nutzung die Scheiben maximal 100000-150000 km halten. Bei Rennstreckeneinsatz ist die Lebensdauer stark reduziert, ich denke mehr als 6000-8000 km Rennstrecke dürften nicht drin sein. Aber so viele Rennkilometer werden nur wenige Besitzer schaffen. Man kann natürlich zehn mal am Tag die Nordschleife rauf und runter jagen aber...
Was interessanter sein dürfte, sind die Kosten für einen Ersatz der Bremsscheiben. Nun, da kann ich beruhigende Worte aussprechen. Normalerweise (und das gilt vor allem für Straßenbetrieb, leider) kann man die alten PCCB Scheiben abgeben und erhält im Tausch neue Scheiben zu einem stark reduzierten Preis (der reguläre Preis lag bei ca. 2500 Euro pro Scheibe als ich irgendwann mal vor einem Jahr oder so danach gefragt hatte).
Somit sollte eine PRO-PCCB Entscheidung bei vornehmlichen Straßenbetrieb bzw. für begrenzte Rennstreckeneinsätze (Fahr Events, Fahrsicherheitstraining, freies Fahren unter Kumpels, etc.) relativ einfach sein. Und wer ernsthaft auf der Rennstrecke unterwegs ist, der sollte sich dann doch lieber gleich ein anderes Auto holen wie z.B. einen GT3 oder GT3 RS. Denn bevor die PCCB "schlapp" macht, werden wahrscheinlich die Reifen schlapp machen.