Auf der IAA 2003 wird Mercedes den neuen SLR der Weltöffentlichkeit vorstellen. Heute hat Mercedes alle Fakten und Details bekannt gegeben. Das 5,5 Liter V8-Kompressor Trieberwerkt leistet 626 PS bei 6.500 U/min und 780 NM von 3250-5000 U/min. Der Motor wiegt 232kg. Der Kompressor wird über eine Kupplung in Bruchteilen von einer Sekunde nicht merklich zugeschaltet. So kann im Teilastbereich Sprit gespart werden. Der Kompressor sitzt zwischen den Zylinderbänken und rotiert mit maximal 23.000 Um/min pro Minute. Der maximale Ladedruck beträgt 0,9 bar. Zudem wird die Luft von zwei Ladeluftkühlern gekühlt. Der Motor wird in Handarbeit bei AMG montiert. Alle Bauteile wie Kolben und Kurbelwelle werden exakt vermessen und dem entsprechenden Motor zugewiesen. Somit werden die Toleranzen extrem klein gehalten. Wie im Motorsprot ist der SLR-Motor mit einer Trockensumpfschmierung ausgerüstet. Ein fünfstufige Ölsaugpumpe und eine zweistufige Öldruckpumpe sorgen für eine optimale Schmierung. Insgesamt befinden sich 11 Liter Öl im Kreislauf. Durch die Trockensumpfschmierung fällt die Ölwanne praktisch komplett weg und der Motor kann tiefer eingebaut werden. Das verbessert den Schwerpunkt des SLR's. Durch die aufwendig eingebauten Katalysatoren und die Sidepipes können die Passagiere tiefer angeordnet werden, da keine Abgasrohre unter der Fahrgastzelle herführen. Der Mercedes-Benz SLR McLaren erfüllt auch die EU4-Abgasnorm. Die Schalldämpfer haben ein Volumen von 19,6 Liter und wurden genau berechnet. Dies garantiert ein aufregendes Sounderlebnis. Das Tankvolumen beträgt 97,6 Liter. Das Benzin wird mittels zweier Hochleistungsbenzinpumpen zum Motor gepumpt. Eine Benzinpumpe läuft permanent, die zweite schaltet sich bei entsprechendem Bedarf zu.
Der SLR katapultiert die Insassen in 3,4s auf 100 km/h, in 10,6s auf 200 und nach 28,8 wird die 300 km/h Schallmauer durchbrochen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 334 km/h an. Der Verbrauch liegt bei 14,8 Liter pro 100 km.
Das 5-Gangautomatikgetriebe verfügt über die AMG-Speedshift Schaltung. Es können 3 Programme gewählt werden. C für Comfort, S für Sport sowie M für Manuel. Bei Manuel können die Gänge selbstständig über die Lenkradtasten geschaltet werden. Im M-Modus kann man noch die Zeit der Schaltvorgänge einstellen. (Stufe I = "Sport"; Stufe II = "Supersport"; Stufe III = "Race")
Auch bei der passiven Sicherheit setzt Mercedes wie üblich wieder Maßstäbe. So verfügt der SLR über zweistufige Frontbag und Head-Thorax-Sidebags. Neu die die großflächigen Kniebags. Die gesamte Karosserie besteht auch Carbonfaser (CFK) das Mercedes erstmals automatisiert in einem neuen Prozeß herstellt (Advanced-SMC, dabei steht SMC = Sheet Moulding Compound). Dabei werden die Matten aus Carbonfasern nicht mehr von Hand, sondern maschinell verarbeitet. In der Frontstruktur der SLR-Karosserie beweist der innovative Faser-Verbundwerkstoff seine sicherheitstechnischen Qualitäten besonders eindrucksvoll. Hier genügen zwei rund 620 Millimeter lange, kegelförmig gestaltete CFK-Elemente von nur je 3,4 Kilogramm Gewicht, um bei einem definierten Frontalaufprall die gesamte Crashenergie zu absorbieren, ohne die für die Passagiere noch verträglichen Verzögerungswerte zu überschreiten. Die CFK-Träger sind mit der nachgeordneten Alustruktur des Motorträgers verschraubt; im vorderen Bereich erfolgt die Anbindung an die übrige Karosseriestruktur durch einen Querträger und eine liegende Sandwichplatte aus CFK. Damit ist der SLR das weltweit erste Serienautomobil mit einer vollständig aus Carbonfasern gefertigten Front-Crashstruktur. Die beiden konischen Längsträger der Front-Crashstruktur setzen sich aus einem Körper und einem innen liegenden Steg zusammen - eine Grundkonfiguration, die sich während der rund vierjährigen Entwicklungszeit dieses SLR-Bauteils am besten bewährte. Das Ziel der Ingenieure aus der Vorentwicklung des Mercedes-Benz Technology Centers in Sindelfingen und der DaimlerChrysler-Forschung war es, nicht nur Längsträgerelemente mit einem beispiellos hohen Niveau an passiver Sicherheit bei gleichzeitig hoher Steifigkeit und Festigkeit und möglichst geringem Gewicht zu entwickeln, sondern auch Fertigungskonzepte mit hohem Automatisierungsgrad für eine Serienproduktion zu realisieren. Dabei betraten die Fachleute technisches Neuland.
Ebenfalls außergewöhnlich ist das Gepäckraumangebot des Hochleistungs-Sportwagens. Insgesamt steht im Heck ein mit Leder und Velours ausgekleideter Kofferraum mit einem Fassungsvolumen von 272 Litern zur Verfügung. In Klappen darunter sind überdies Staufächer für die Behälter für Waschwasser und Bremsflüssigkeit, die beiden Bordbatterien und Werkzeug leicht zugänglich untergebracht. Diese ungewöhnliche Anordnung wählten die Konstrukteure, um eine sportwagengerechte Gewichtsverteilung mit niedrigem Schwerpunkt nahe der Fahrzeugmitte zu erzielen.
Aluminium ist für die Fahrwerksentwickler des neuen Mercedes-Benz SLR McLaren der Werkstoff. Die Achsquerlenker bestehen aus geschmiedetem Aluminium, während die Radträger aus Aluminium gegossen wurden. Neben einer Reihe anderer Vorteile gegenüber herkömmlichen Stahlkonstruktionen ermöglicht der Leichtbauwerkstoff dank der Gewichtsersparnis ein deutlich reaktionsschnelleres und feinfühligeres Ansprechen des Fahrwerks. Auch der relativ lange Radstand von 2,70m trägt zu dem vorbildlichen Fahrverhalten des SLR bei und macht sich vor allem durch vorbildlichen Geradeauslauf bemerkbar, während die große Spurweite in Verbindung mit dem niedrigen Schwerpunkt hohe Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht.
Der SLR ist wie die E-Klasse und der SL mit dem SBC-Bremssystem ausgerüstet. Es bietet zudem die Funktionen Soft-Stop, SBC-Hold, und SBC Stop. Neu sind auch die Bremsscheiben. Sie bestehen auch carbonfaserverstärkter Keramik. Sie vertragen Temperaturen von bis zu 1000*C. Die Bremsanlage besteht aus 370mm innenbelüfteten Scheiben mit 8-Kolbenbremssätteln an der VA und 360mm massiven Bremsscheiben mit 4 Kolbenbremssätteln. Die Bremsanlage verzöger den SLR mit 1,3g (34,9m von 100-0 km/h). Das entspricht einer Leistung von 2000 PS.
Zu dieser Spitzenleistung trägt auch ein ausfahrbarer Spoiler im Kofferraumdeckel des SLR bei - die so genannte "Airbrake". Tritt der Fahrer kräftig aufs Bremspedal, stellt sich der Heckspoiler im Winkel von 65 Grad auf und sorgt durch den deutlich höheren Luftwiderstand für zusätzliche Bremswirkung. Dies verleiht dem SLR beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten eine hervorragende Stabilität. In den meisten Fällen übernimmt die Elektronik die situationsgerechte Steuerung der "Airbrake". Auf Wunsch kann der Fahrer auch eine individuelle Einstellung vornehmen, indem er den Schalter in der Mittelkonsole betätigt und den Heckspoiler dadurch manuell bis zu einem Winkel von 30 Grad ausfährt.
Serienmäßig hat der SLR 18 Zoll 245er an der VA und 295er an der HA. Man kann zwischen zwei Designs wählen (10 Speichen oder 5 Speichen Design). Als Sonderausstattung gibt es noch die 19 Zoll Räder im "Turbinendesign". (Fotos: DaimlerChrysler)

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