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Forum - Thread


    kritik an porsche-strategie...

    ...in spiegel online

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,250570,00.html


    auszug:

    "Schließlich bemängelt Dudenhöffer, dass Porsche seinen Premium-Anspruch nicht ausreichend pflege und kommuniziere. Eine schlüssige Spitzen-Rennsport-Strategie sei von außen "nicht erkennbar". Der Auto-Experte: "Porsche meidet auch hier das Risiko und die Investition." Das werde zwar keine kurzfristigen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen haben, doch langfristig könne sich die Zurückhaltung negativ bemerkbar machen."


    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:
    ...in spiegel online

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,250570,00.html


    auszug:

    "Schließlich bemängelt Dudenhöffer, dass Porsche seinen Premium-Anspruch nicht ausreichend pflege und kommuniziere. Eine schlüssige Spitzen-Rennsport-Strategie sei von außen "nicht erkennbar". Der Auto-Experte: "Porsche meidet auch hier das Risiko und die Investition." Das werde zwar keine kurzfristigen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen haben, doch langfristig könne sich die Zurückhaltung negativ bemerkbar machen."





    Aktuelle Porsche Produkte, hier zu erwähnen wären vor allem der Boxster und der 996 sind zum Teil zu Lifestyle Produkten verkommen. Aufgrund der Massenproduktion wurde ein Kundenkreis erschlossen, der zwar Geld bringt aber auf Dauer wahrscheinlich nicht das Stammklientel, das sich Porsche wünscht.
    Oder um mal Tacheles zu reden: meine E55 Familienkutsche ist besser verarbeitet als jeder Porsche den ich bisher gesehen habe, ist so schnell wie ein Porsche 911 Turbo (und ab 200 km/h sogar schneller), hat ne tolle Serienausstattung und viel Platz für Frau, Kind und Kegel, kostet gut und gerne 30000 EUR weniger und dürfte beim Wiederverkauf auch nicht schlechter da stehen (mein Ex 996 Turbo wurde von DC für lächerliche 82000 EUR verkauft mit 28000 km auf dem Tacho).
    Neupreis ab Werk: 142000 EUR. 60000 EUR Wertverlust in 3 Jahren und nach nur 28000 km obwohl das Modell immer noch aktuelle ist. Autsch.

    Fazit: mein nächster Sportwagen wird nur dann ein Porsche, wenn Porsche die Qualitätsanmutung und die Serienausstattung erhöht, das Design radikal erneuert (irgendwie kann ich das 911 Design nicht wirklich mehr sehen, denn der 996 steht an fast jeder Ecke in Deutschland rum) und endlich MEHR POWER in die Motoren steckt. Mir fährt kein neuer GT3 auf gerader Strecke davon und das ist peinlich. Schließlich fahre ich ne Familienkutsche mit fast 1900 kg Lebendgewicht. Und die meisten Käufer dürfte die Rennstreckentauglichkeit nur wenig interessieren, wenn die auf der Autobahn von jeder S-Klasse mit 500 PS stehengelassen werden.
    Als der 993 Turbo auf den Markt kam, war das Fahrzeug eine kleine Sensation. 408 PS, Allrad und nur knapp 15 Sek. von 0-200 km/h waren damals sensationell.
    Irgendwie fehlen mir solche Sensationen von Porsche.
    Der neue Carrera GT reizt mich nicht sehr und Porsche wird mit dem neuen SLR von Mercedes eine böse Überraschung erleben, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten die ich gehört habe. Es ist kein Zufall, dass der CL 65 AMG wie der Carrera GT genau 612 PS auf die Matte bringt. Aber offensichtlich ist das Porsche egal. Und wahrscheinlich sind Porsche SL65 und S65 AMG auch egal, sowie die neue V8 Kompressor AMG Motorengeneration ab ca. 2005 mit angeblich bis zu 560 PS Leistung.

    Aufwachen, Porsche. Denn wenn der Ruf als DER deutsche Sportwagenbauer erst mal kaputt ist...

    In Sachen Motorsport bleibt für Porsche nur die Königsklasse, sprich: die Formel 1. Alles andere ist absolut witzlos.

    Ferrari macht es offensichtlich genau richtig: keine Massenproduktion, volle Auftragsbücher über Jahre hinweg, großes Kultpotential und eine Kundschaft, die weit weg ist vom Zuhälterimage, das uns so mancher Porscheverkäufer einzureden versucht, wenn man erwähnt dass man sich auch für einen Ferrari interessiert.
    Die Italiener sind eigentlich gewissermaßen dumm: wenn man Maserati nicht so stiefmütterlich behandeln würde, dann könnte man eine ernsthafte Porsche Konkurrenz aufbauen.
    Ich hoffe, dass Audi mit Lamborghini ein wenig klüger ist und mit dem Gallardo Porsche zeigt wo der Hammer hängt.
    Denn nur so werden die Verantwortlichen bei Porsche endlich wach und denken auch ein wenig an den Kunden und nicht nur an Gewinnmaximierung. Gerade in schweren Zeiten sind Stammkunden Gold wert.

    Und last but not least ein kleiner Hinweis wie es mit der Kundschaft von Porsche steht: ein Bekannter, Arzt von Beruf, meinte zu mir kürzlich er würde sich in zwei Jahren endlich einen Porsche holen. Der Typ fährt zur Zeit einen Passat Kombi. Als ich fragte warum es denn unbedingt ein Porsche sein soll, meinte er das (911 Sauger) wäre der ultimative Sportwagen und damit würde er sich einen Traum erfüllen vom absoluten Übersportwagen. Als ich dann meinte, dass der "Übersportwagen" es nicht einmal mit dem SLK 32 meiner Frau motorseits aufnehmen kann, ein Hausfrauenauto mit Automatik, war er sichtlich erstaunt und glaubte mir nicht. Ich legte ihm dann Zahlen vor und er war total baff.
    Dann kam eigentlich die Wahrheit ans Licht...die Fahrleistungen waren ihm piepegal. Hauptsache Porsche und hauptsache 911. Mehr sage ich jetzt nicht mehr dazu, er könnte ja mitlesen.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    hi rc,

    gebe dir prinzipiell völlig recht -- wiedeking erntet gnadenlos die legende, hinterlässt aber einen unfrachtbaren acker.

    noch lebt die legende 911 -- aber eigentlich ja auch nur, weil hardcore-fans diese legende gelebt und geprägt haben. weil die wagen extrem waren, weil sie die schnellsten waren. und zwar nicht nur beim trackday, sondern insbesondere im täglichen verkehr auf der autobahn! aber insbesondere die hardcore-sportwagenfans wenden sich ab. fühlen sich von porsche angesichts der qualität (alleine die ganzen blindschalter! ...oder ich verweise auf den PCM thread) und der aufpreispolitik verschaukelt, nehmen den geländewagen-ausflug übel. man hat fast das gefühl, die PZ verkäufer leiden selbst ...wenn man unangenehme fragen stellt (z. B. zum obigen thema oder "warum lassen sich beim cayenne die hinteren seitenscheiben nicht voll absenken?" oder der klassiker "wieso baut porsche geländewagen?"), reagieren die verkäufer schon fast bemittleidenswert. man mag gar nicht mehr bohren... hat fast mitleid!

    Quote:
    Neupreis ab Werk: 142000 EUR. 60000 EUR Wertverlust in 3 Jahren und nach nur 28000 km obwohl das Modell immer noch aktuelle ist. Autsch.



    ...finde ich prinzipiell gar nicht so übel. das ist ja fast ein restwert von 60% -- das verliert ein 7er BMW bei der fahrt vom werkshof und carrera besitzer träumen von 60% restwert nach drei jahren ebenfalls. ich würde auch schätzen, dass der E55 AMG einen grösseren wertverlust hat -- zumal merc ja sehr MoPF-freudig ist.

    Quote:
    Als der 993 Turbo auf den Markt kam, war das Fahrzeug eine kleine Sensation. 408 PS, Allrad und nur knapp 15 Sek. von 0-200 km/h waren damals sensationell.



    völlig richtig -- porsche legt nicht zu, aber das umfeld nahezu sensationell. ich meine hier nicht nur die AMGs, sondern insbesondere auch standard-diesel die sicherlich einigen boxster-fahrern auf der autobahn auch schon das leben schwer machen.

    eines sollten wir allerdings nicht vergessen: im handling sind porsches IMO immer noch ungeschlagen. so ein lenkgefühl, so eine schöne schaltung...

    nachdem ich jedenfalls monatelang auf porsche geschimpft habe, hab ich doch tatsächlich letzte woche einen kaufvertrag für den RS unterzeichnet

    irgendwie weckte das (ja noch unbekannte) ding wieder längst verloren geglaubte emotionen

    bestegrüsse
    zz

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Hi zzboba und rc,

    erstmal Gratulation zum RS-Kaufvertrag - da bin ich schon ein bisschen neidisch...

    Bei mir langts derzeit nur für einen 968 CS, aber das ist ja auch schonmal was. Mein Vater dagegen hat auch schon mit dem Gedanken gespielt den RS zu bestellen.
    Er hat davon Abstand genommen, weil ihm das Auto zu schnell ist.
    Das soll nicht heissen, dass er einer der Blender ist, die mit so einem Auto die Boulevards auf und ab fahren - nein, er fährt etliche Rennveranstaltungen pro Jahr, abwechselnd in GT3 und 993 RS (beide kurz übersetzt und mit weiteren Schmankerln versehen).
    Seine beste Rundenzeit auf der NS sind für die komplette Strecke sind um 8:30 min., aber er wird halt demnächst auch 60...
    Auf Rennstrecken wird der RS eine Waffe sein, die alles in Grund und Boden fährt.
    -
    Was ich damit sagen will ist, dass Porsche in Nischenbereichen mit den drei GT sehr sportliche Autos bauen und jetzt mit dem RS noch eins oben drauf setzt.
    Oder: wer bei Porsche einen "richtigen" Sportwagen will, der bekommt ihn auch!

    Aber die Masse der Kunden wird nie auf die Idee kommen, für Euro 102.000 (Bzw. Euro 130.000,-- für den RS) ein Auto ohne jeglichen Komfort zu kaufen!
    Somit ist die Politik von Porsche in meinen Augen was die Modellpolitik (ohne die Leistung zu berücksichtigen) auf dem richtigen Weg.
    Der Qualität sollte allerdings mehr Augenmerk geschenkt werden, wer weiss wie die Margen vom 993 zum 996 gestiegen sind, dem muss klar sein, dass hier am falschen Ende gespart wird.

    Bei der Motorleistung kann man durchaus geteilter Meinung sein.
    Sicher sollte Porsche hier nachlegen, aber mit zunehmender Leistung steigt auch das Gewicht, wenn man keine Abstriche an der Haltbarkeit machen will. Eine Antriebswelle für 800 Nm ist schwerer als eine für 400 Nm.
    Und eine weitere Schattenseite hat die hohe Leistung: wer hat die denn ohne elektronische Helferlein noch im Griff?
    Der normalsterbliche Daimler-Fahrer, der nach dem E430 jetzt einen E55 fährt? Sicher nicht.
    Und AMG gigt diesem Mann nun die Möglichkeit, seinen 2-Tonner mit 300 km/h über die Bahn zu jagen.
    Dabei bekomme ich ein ungutes Gefühl.

    Beim Vergleich SLR - Enzo - CGT bin ich mir sicher, dass der Porsche auf abgesperrter Strecke der schnellste der Drei ist.
    Und die AMG Leistung in diesem Trio als einziger einen Lader zu benötigen ist auch ein Armutszeugnis.

    Wenn Porsche also in der Leistung mal massvoll nachlegen würde (Christian hat ja am 01.04. dazu schon die passenden Zahlen genannt ), dann geht die Modellpolitik für mich in Ordnung.

    Was mir fehlt, sind die Erfolge im Motorsport.
    Wann wird LeMans endlich wieder von einem Porsche gewonnen?
    Wo ist Porsche in der FIA GT?
    Wenn hier nicht bald etwas passiert wird der Markenname irgendwann austauschbar sein.

    Am schlimmstem finde ich aber, dass wir keinen RS bekommen und ich so nicht die Möglichkeit habe dieses Monster zu fahren.

    Gruß
    rsv

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:
    erstmal Gratulation zum RS-Kaufvertrag - da bin ich schon ein bisschen neidisch...



    ich trau dem frieden noch nicht so ganz... angesichts der (gerüchteweise) 200 stück war's bei mir fast ein wenig zu einfach. mal abwarten, ob ich wirklich einen abbekomme...

    Quote:
    Was mir fehlt, sind die Erfolge im Motorsport.
    Wann wird LeMans endlich wieder von einem Porsche gewonnen?
    Wo ist Porsche in der FIA GT?
    Wenn hier nicht bald etwas passiert wird der Markenname irgendwann austauschbar sein.



    absolut richtig. und das sie selbst immer auf ihre le mans erfolge hinweisen, ist peinlich genug. wenn's danach geht, müsste man ja audis kaufen

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Spätestens wenn Dir in Deinem 968 CS ein Opa in seinem E55 um die Ohren fährt, wirst Du Porsche nicht mehr lieben.
    Es ist doch vollkommen wurscht, wie die Leistung erreicht wird.
    Es ist für den Straßenbetrieb auch vollkommen wurscht ob ein Auto 1300 kg oder 1900 kg wiegt.
    Ich gebe Dir aber vollkommen recht, dass beim einem 1900 kg schweren Auto sicherlich nicht der Fahrspaß wie in einem 1300 kg schweren Porsche aufkommt.
    Genau hier punktet Porsche noch aber wie lange noch?
    Tu mir doch mal den Gefallen und fahre einen E55 für ein paar Stunden. Bitte Fahrwerk auf Sport Stellung 2 stellen.
    Du wirst Dich wundern.
    Ich sehe doch immer wieder die dummen Gesichter der Boxster oder Audi TT Fahrer, wenn ich Ihnen mit meinem ML55 SUV am Hintern kleben bleibe und dann auch noch überhole.
    Tatsache ist doch: ein Sportwagen wird zumeist nur auf der Autobahn oder vielleicht auf der Landstraße schnell bewegt.
    Die Rennstreckenausflügler sind eher in der Minderheit.
    Und auf der Autobahn spielt die motorische Überlegenheit eben eine große Rolle.
    Verstehe mich nicht falsch: mir ist klar, dass meine E55 Familienkutsche kein Sportwagen ist und mir jeder halbwegs talentierte 996 Turbo Fahrer in der ersten Kurve davonjagt.
    Aber ist das genug? Sollte zu einem richtigen Sportwagen nicht auch eine motorische Überlegenheit gehören?

    Und last but not least: Mercedes und AMG lernen aus Fehlern. Die nächste SL Generation wird bereits in engster Zusammenarbeit entwickeln, eines der Hauptziele ist: Gewichtsminimierung. Irgendwann steht dann nämlich ein Mercedes, BMW oder auch Audi mit 1500 kg Gewicht und 600 PS da und dann möchte ich mal sehen, wo bei Porsche noch der Hammer hängt. Denn eine Sache hast Du bereits sehr treffend gesagt: die Motorsporterfahrung geht Porsche allmählich verloren und dass Mercedes, BMW und Audi mit ihrem Formel 1, DTM, etc. Engagement Porsche motorsportlich und vor allem TECHNISCH um Meilen voraus sind, ist ein Fakt.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor Mercedes ein Fahrzeug auf die Beine stellt, das auch bei Hausfrauenrennen auf der Rennstrecke dem 911 den Garaus macht.
    Zur Zeit lebt Weissach nur von der Tradition und der damit zurückliegenden Historie. Echte "Hämmer" sehe ich keine mehr in Zuffenhausen. Sonst wäre ich nicht zu RS-Tuning gerannt und hätte meinen Turbo auf 543 PS gebracht, mit einem H&R Gewindefahrwerk versehen, GT3 Sitze installiert und ne Getriebeölkühlung angeflanscht, von anderem Schnickschnack mal abgesehen.

    Ich verstehe den Porsche Enthusiasmus (ich bin selbst Teil davon und beschäftige mich mit Porsche seit Jahren) aber meiner Meinung nach hat man bei Porsche eine Entwicklungsevolution verschlafen und sich zu sehr auf den guten Verkauf des 911 verlassen.
    Es gehen Gerüchte um, dass Wiedeking im Jahre 2000 für den damaligen neuen 996 Turbo ab Werk gleich 500 PS Leistung haben wollte und die Marketingabteilung dagegen war.
    Schade, man hätte damit sicherlich Mercedes und Co. ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen können.

    Aber genug davon: die Zukunft wird zeigen, ob die Modellpolitik von Porsche richtig war. In 3-4 Jahren steht bei mir wieder ein Sportwagenkauf an und dann werde ich mir die verfügbaren Produkte sehr sehr genau ansehen. Vor 3-4 Jahren war die Entscheidung viel viel einfacher.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    hi rc

    ich bin über viele porsche-dinge genauso enttäuscht wie du. es ist eine marketing- und controlling-geführte firma und die petrolheads haben zu wenig zu sagen mittlerweile, leider.

    ob aber nun der merc-weg der ultimative ist (gewicht egal, hauptsache schön viel KW und Nm, elektronik bringt es auf die strasse) wage ich auch zu bezweifeln. irgendwann fährt einen das auto. UND: ist es wirklich das ziel, überall der schnellste zu sein? soll mich doch ein entriegelter AMG CL 65 AMG oder sonstwas überholen, wenn ihm das spass macht. mir macht mein auto spass. zumal man doch heute (zumindest auf den autobahnen die ich so befahre) eh kaum noch vorwärts kommt.

    porsches waren doch auch früher nie die schnellsten und stärksten -- auch vor 10 jahren hatten die alpina und M5 limousinen 100+ PS mehr als ein carrera.

    klar, heute hat es ein power-limousinen fahrer, ob nun RS6 oder AMG-irgendwas leichter: einfach gaspedal drücken -- automatik, drehmoment und elektronik regeln den rest.

    mir persönlich ist ein hochdrehender sauger wie im GT3 oder modena aber lieber als ein aufgelandes drehmomentmonster... so schön ein katapult-kick auch ist und: auch wenn's ein anachronismus ist, ich schalte gerne konventionell!

    du hast recht, dass porsche einiges verschlafen hat. die innovationen fehlen und damit meine ich nicht die power-explosion, sondern eher dinge wie getriebe, adaptive fahrwerke etc. -- porsche scheint seine ganze produktentwicklungs-energie in tequipment und exlusive zu pumpen. schalterblenden aus leder waren wohl wichtiger

    meine hauptkritik an porsche aber ist, dass die emotion nicht mehr stimmt. der erwähnte innovations-mangel, cayenne, rennsport-abstinenz, komische modellzyklen, zu viele fahren rum... ein modena hat auch im autobahn-zwischenspurt keine chance gegen 700-900 Nm-AMG's -- aber ist der fahrer des modena deswegen unglücklicher? glaub ich nicht.

    bestegrüsse
    zz

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Falls die Petrolheads immer das Sagen gehabt hätten, wäre Porsche heute Lamborghini - will sagen eine VW-Tochter.

    Ich denke wir sind alle einer Meinung wenn es um die Gestaltung der Zukunft von Porsche geht.
    Es fehlen:
    - Emotion
    - Rennsporterfolge
    - Beweise technischer Spitzenkompetenz (sequentielles Getriebe, geringes Gewicht, Motorenleistung)

    Dabei kann man es doch prinzipiell - warum aber nicht konsequent:
    Warum wird der GT3 RS nur limitiert gebaut?
    Wo ist denn das serienreife PDK-Getriebe, das bereits in den 962 Anfang der 80er Dienst tat?
    Wo ist der LeMans Wagen um den CGT Motor?
    Wo ist der 350 PS Boxster?
    Wo der 400 PS Carrera?
    Wo der 500 PS Turbo und der 600 PS GT2?

    All das wäre mit der vorhandenen Technik machbar!

    Mein nächstes Spassmobil wird nach derzeitigem Stand kein Porsche - ich denke da eher an einen M3 CSL.
    Der Schritt danach wäre (beim nötigem Kleingeld) dann der in Richtung Maranello, da gibts Emotion pur zu kaufen.
    Wer jemals bei heissem laufendem Motor an der geöffneten Heckklappe eines 512 TR stand oder in einem F40 mitgefahren ist, der weiss was Emotionen sind.

    Was anderes: ich werde öfter zu Marktfoschungsveranstaltungen meines Motorradherstellers eingeladen. Hierbei stellte sich schnell heraus, was der Beweggrund ist, sich ein Motorrad für um Euro 20.000,-- zu kaufen:
    1.) Emotion
    2.) Emotion
    3.) Rennsporterfolge / Markenimage
    Die gleiche Performance kann man da auch auch für die Hälfte aus Japan haben. Die Emotionen beim Fahren oder einfach nur beim Anschauen nicht. (z.B. Ducati 998, MV Agusta 750, Aprilia Mille R - ups alle aus Italien )

    Wissen das die Herren in Zuffenhausen / Weissach nicht? Schwer vorstellbar.

    Gruß
    Wolfgang

    P.S.: Warum einen CSL? Das Auto klingt wie ein Renntourenwagen = EMOTION!

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Richtig, Wolfgang.

    Und was Mercedes betrifft: natürlich sind 2000 kg in einem Sportwagen ein Witz. Aber Mercedes hat das technische Knowhow einen 1500 kg Supersportwagen a la 911 Turbo auf die Beine zu stellen und ich denke wir werden so ein Ding auch bald sehen.
    Der CLK55 AMG Clubsport mit ca. 150-200 kg weniger Gewicht ist nur ein Schritt in die richtige Richtung und falls dieses Fahrzeug wirklich gebaut werden wird, dann dauert es nicht lange bis wir einen richtigen Sportwagen mit 1500 kg Gewicht, 560 PS Leistung und zum "Kampfpreis" von knapp über 100000 EUR sehen. Mercedes hat wie erwähnt das Knowhow, BMW holt es sich gerade und VW/Audi haben es sich eingekauft (Cosworth, Lamborghini, etc.) bzw. auch selbst erarbeitet (DTM, etc.).

    Zur Zeit lebt Porsche nur vom Mythos. Das ist meiner Meinung nach absolut unzureichend.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Hi,


    Mir persönlich gehen langsam die Argumente für den Kauf eines Porsches aus. Früher waren da die unangefochten besten Fahrleistungen, die Porsches interessant machten. Und auch das tolle Fahrgefühl, Emotionen eben. Aber das kommt bei den heutigen Modellen einfach nicht mehr rüber. Ein Porsche (mit Ausnahmen von GT2/GT3) fühlt sich heute auch nicht anders an, als jedes andere Auto. Natürlich ist das der heutigen Zielgruppe von Porsches, also Yuppies usw. egal. Nur bietet diese Zielgruppe für Porsche eine nur sehr unsichere Zukunft.
    Heute bin ich der Meinung, dass es für uns Enthusiasten wohl besser gewesen wäre, wenn Porsche von VW geschluckt worden wäre. Man weiß ja, aus welchen Holz Piech geschnitzt ist.
    Gerade an Ducati könnte sich Porsche ein gutes Beispiel nehmen. Ducatis sind auch nicht die stärksten Motorräder am Markt, aber trotzdem die mit Abstand schnellsten (und schönsten!). Erreicht wird das durch richtige technische Innovationen. Porsche geht da meiner Meinung nach mit dem neuen GT3 schon den richtigen Weg, aber wenn Ducati nen GT3 bauen würde, wäre das Fahrzeug um 500kg leichter Und er wäre schöner. Design ist gerade bei Sportwagen unendlich wichtig und da hat Porsche eindeutig versagt.
    Es ist schwierig zu umschreiben, aber für mich fehlt es den heutigen Porsche Modellen an einer gewissen "Brutalität". Es fehlt die Kompromisslosigkeit, der Overkill an Leistung in jeglicher Hinsicht.
    Sogar der Carrera GT macht auf mich einen eher soften Eindruck, wobei ich schon der Meinung bin, dass dieses Fahrzeug eher schwer kontrollierbar ist.

    Auch wenn z.B. Mercedes heute noch immer nicht das Niveau von Porsche erreicht hat, so ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis man dieses erreicht hat. Die Tendenz ist ganz deutlich sichtbar. Mercedes und viele andere = Fortschritt, Porsche = Stagnation.

    Bei mir ist jedenfalls das unsichtbare Band zu Porsche gerissen. Mich interessiert das alles einfach nicht mehr. Auch andere Mütter haben schöne Töchter. Aston Martin mit dem wunderschönen V8 z.B. Aber auch Allerweltshersteller werden am Image Porsches stark kratzen: Der nächste Ford Focus wird 320PS und Allrad haben und das bei einem traumhaften Fahrwerk, der Audi RS3 soll über 350PS haben. Und gerade beim Focus gibt's direkte Assotiationen zum Motorsport und das wirkt einfach.

    @RSV: Na die RSV ist kommt aber zur Hälfte aus Österreich


    Grüsse
    Thomas

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Anbei ein Artikel zu dem Thema aus der Welt:


    www.welt.de

    Bin gespannt, wie sich Porsches Strategie weiterentwicklen wird. Eine "Me2-Mentalität" kann sich Mercedes, BWM und VW vielleicht leisten. Porsche mit Sicherheit nicht.


    Grüße
    mobile

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Viele Leute kaufen Porsche, weil ...

    a.) Sie es überhaupt nicht wissen, das AMG, Audi, BMW usw. Modelle haben, die weit mehr PS und auf der Autobahn auch schneller sind.

    b.) AMG, Audi, BMW usw. anstellen können was sie wollen, dieses Sportwagen-Exclusiv-Image von Porsche erreichen sie einfach nicht. Ich habe mir vor 2 Jahren einen Carrera 996 gekauft. Mit Sportfahrwerk, Sportauspuff, GT3 Felgen und Sitzen. Sonst nichts. Damit war ich nach 3 Wochen (zu meinem Nachteil) das Gesprächsthema im Ort. "Der fährt nen Porsche. Muss der Geld haben. usw." An Tankstellen bist Du immer der Mittelpunkt. Alles gafft Dich und und Dir nach, wenn Du wegfährst. Dann ging der Porsche für 3 Wochen in die Wekstatt und das PZ gab mir einen Audi RS6. Das Ding ist teurer und schneller. O-Ton im Ort "Der hat den Porsche nicht mehr. Fährt jetzt ein Audi.Scheint auch nicht mehr so gut zu laufen" und an Tankstellen ist auch wieder alles ruhig. So, und genau das ist bei der Masse der Grund Porsche zu kaufen. Leute, die auf dieses Feeling stehen. Und,ich meine, so ganz langsam ist der Carrera ja nun auch nicht ..

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:
    Viele Leute kaufen Porsche, weil ...

    a.) Sie es überhaupt nicht wissen, das AMG, Audi, BMW usw. Modelle haben, die weit mehr PS und auf der Autobahn auch schneller sind.

    b.) AMG, Audi, BMW usw. anstellen können was sie wollen, dieses Sportwagen-Exclusiv-Image von Porsche erreichen sie einfach nicht. Ich habe mir vor 2 Jahren einen Carrera 996 gekauft. Mit Sportfahrwerk, Sportauspuff, GT3 Felgen und Sitzen. Sonst nichts. Damit war ich nach 3 Wochen (zu meinem Nachteil) das Gesprächsthema im Ort. "Der fährt nen Porsche. Muss der Geld haben. usw." An Tankstellen bist Du immer der Mittelpunkt. Alles gafft Dich und und Dir nach, wenn Du wegfährst. Dann ging der Porsche für 3 Wochen in die Wekstatt und das PZ gab mir einen Audi RS6. Das Ding ist teurer und schneller. O-Ton im Ort "Der hat den Porsche nicht mehr. Fährt jetzt ein Audi.Scheint auch nicht mehr so gut zu laufen" und an Tankstellen ist auch wieder alles ruhig. So, und genau das ist bei der Masse der Grund Porsche zu kaufen. Leute, die auf dieses Feeling stehen. Und,ich meine, so ganz langsam ist der Carrera ja nun auch nicht ..



    Leider muss ich Dir zustimmen.
    Da kannste nen Benz mit 612 PS fahren und keinen interessiert es, zumindestens nicht wirklich. Aber fahre einen Porsche Boxster und Du bist wer.
    Bei Menschen die mit Autos wirklich nicht viel am Hut haben oder finanziell nicht mal den Hauch einer Chance haben so ein Fahrzeug zu besitzen, sieht die Sache sogar viel dramatischer aus.
    Beispiel: unsere drei jungen Azubis sahen den Boxster S eines Bekannten vor dem Geschäftsparkplatz und waren ganz hin und weg, nicht nur vom Auto (es stimmt...Autos machen sexy... ).
    Als ich dann vor kurzer Zeit meinen E55 auf dem Parkplatz stehen hatte, gab es zwar Kommentare wie schön das Auto ist aber als mich eine Azubi fragte wie schnell das Auto sei bzw. wieviel PS es hat, wurde es mir ein wenig zu persönlich, so dass ich ausweichend antwortete und lapidar meinte "schnell genug". Dann meinte eine andere Azubi sofort "so schnell wie der Porsche von ihrem Freund ist der aber nicht" und die zweite Azubi ergänzte "der Audi meines Papi hat 150 PS und der ist sicher schneller aber so schnell wie der Porsche nicht".
    Kurzum: ich erwarte nicht, dass jeder Mensch (und vor allem jede Frau ) eine Ahnung von Autos hat aber der Begriff "Kleider machen Leute" kann sicherlich auf "Autos machen Leute" ausgeweitet werden.
    Es stellt sich jedoch trotzdem die Frage, wie lange noch Porsche von diesem sportlichen Image profitieren wird.
    Bei den Menschen, bei denen ein Porsche Boxster ein Supersportwagen ist, ist auch ein Mercedes SLK etwas Besonderes und vielleicht sogar ein VW Golf mit 150 PS.
    Diejenigen die sich einen Porsche aber leisten können, haben zumeist einen erweiterten Horizont und merken früher oder später wo ihre Prioritäten beim Autokauf liegen. Dabei spielt der Ruf der Automarke sicherlich eine wichtige Rolle aber oft und immer öfter auch der Fahrspaß. Und da BMW und Co. und vor allem Mercedes in letzter Zeit immer mehr an Porsche aufschliessen, sehe ich in 10 Jahren nur noch wenig Luft für Porsche.
    Somit bleibt Porsche nur ein Ausweg aus dieser möglichen Zukunftskrise:
    1. Motorsportengagement (Formel 1 wäre wohl wünschenswert)
    2. deutlich mehr Motorleistung für zukünftige Modelle
    3. verbesserte Produktqualität und innovatives Design (Retro ist fast ausgelutscht)
    4. Etablieren von Porsche Motorsport als Porsche's "Tuningabteilung" und dementsprechend eine große Auswahl an sportlichen Individualisierungsprodukten
    5. Schulung der Porschezentren in Sachen Kundenservice, Arbeitsqualität und Abrücken von der allgegenwärtigen Arroganz.

    Aber jetzt fange ich wohl wieder an zu träumen...

    Re: kritik an porsche-strategie...

    hey rc,

    was stellst du denn für azubis ein - welche die nichtmal anhand der endrohre und der bremsscheiben einen E55 erkennen??
    schmeiss die raus!

    grüssle aus minga
    rsv

    Re: kritik an porsche-strategie...

    In Antwort auf:
    hey rc,

    was stellst du denn für azubis ein - welche die nichtmal anhand der endrohre und der bremsscheiben einen E55 erkennen??
    schmeiss die raus!

    grüssle aus minga
    rsv




    Ja, es ist wohl dringend Zeit für eine betriebsinterne Schulung.:D

    Ich bin mir nicht so sicher, ob Porsche Fahrer wirklich so offen sind, dass sie die mangelnde Konkurrenzfähigkeit von Porsche erkennen.
    Schaut mal in den diversen deutschen Boxster-Foren vorbei. Da wird alles, was nicht von Porsche kommt, platt gemacht.


    Grüsse

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:
    Quote:
    hey rc,

    was stellst du denn für azubis ein - welche die nichtmal anhand der endrohre und der bremsscheiben einen E55 erkennen??
    schmeiss die raus!

    grüssle aus minga
    rsv




    Ja, es ist wohl dringend Zeit für eine betriebsinterne Schulung.:D

    Ich bin mir nicht so sicher, ob Porsche Fahrer wirklich so offen sind, dass sie die mangelnde Konkurrenzfähigkeit von Porsche erkennen.
    Schaut mal in den diversen deutschen Boxster-Foren vorbei. Da wird alles, was nicht von Porsche kommt, platt gemacht.


    Grüsse



    Das ist das gleiche Problem wie auf SLK Foren (mbslk.de ist ein gutes Beispiel). Boxster und SLK Fahrer sind zumeist Menschen, die von einem 911 oder SL träumen und dementsprechend fanatisch ihre Besitztümer verteidigen.
    Man sieht ja oft Boxster mit "911" im Kennzeichen oder SLK mit "SL"...
    Ich will hier nicht pauschalisieren (meine Frau hat auch einen SLK32 AMG den ich selbst gerne fahre und ich hätte mir fast mal einen Boxster S als Zweitwagen gekauft) aber meine Erfahrung ist eben auch, dass bei Boxster/SLK Fahrern die Toleranzschwelle für Kritik sehr niedrig ist.
    Selbst Besitzer verschiedener Sportwagenmarken sind nicht immer unbedingt tolerant aber ich denke das hat auch ein wenig mit falschem Selbstbewußtsein zu tun, so nach dem Motto "ich kenne mich aus, was ICH kaufe ist gut".

    Mein E55 ist wirklich ein tolles Auto und macht Spaß. Aber von einem Porsche ist er in den Fahreigenschaften sehr weit entfernt. Und das ESP bzw. die Traktion sind eine halbe Katastrophe. Bei Porsche ist dagegen die Qualitätsanmutung peinlich, man hat beim E55 den Eindruck mehr fürs Geld zu bekommen. Aber genug davon...sonst mache ich mir noch mehr Feinde als ich jetzt schon habe.
    Vielleicht sollte ich mal Lotto spielen, mir den Bugatti Veyron holen und a Ruh is...

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Das hat aber nicht primär etwas mit den Fahrern von Mittelklasse-Roadstern zu tun, sondern zieht sich qausi durch alle Einkommens- und Gesellschaftsschichten.
    Ich kenne beispielsweise einige Carreras, die mit GT3 Labeln herumfahren.
    Ich hoffe, dass du deinen E55 schon zum E220 CDI downgelabelt hast

    Es ist schon merkwürdig, wie Menschen versuchen, sich Sportlichkeit oder einen gewissen Lifestyle zu erkaufen.
    Man sollte ihnen vielleicht beibringen, dass das alles nicht durch Haben erreicht werden kann, sondern durch Sein.

    Übrigens hat heuer in Le Mans ein Ferrari die GTS Klasse gewonnen, und nicht etwa ein GT3...

    Grüsse

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:
    Das hat aber nicht primär etwas mit den Fahrern von Mittelklasse-Roadstern zu tun, sondern zieht sich qausi durch alle Einkommens- und Gesellschaftsschichten.
    Ich kenne beispielsweise einige Carreras, die mit GT3 Labeln herumfahren.
    Ich hoffe, dass du deinen E55 schon zum E220 CDI downgelabelt hast

    Es ist schon merkwürdig, wie Menschen versuchen, sich Sportlichkeit oder einen gewissen Lifestyle zu erkaufen.
    Man sollte ihnen vielleicht beibringen, dass das alles nicht durch Haben erreicht werden kann, sondern durch Sein.

    Übrigens hat heuer in Le Mans ein Ferrari die GTS Klasse gewonnen, und nicht etwa ein GT3...

    Grüsse



    Leider wahr.

    Ich habe an meinem E55 alle Label entfernt.
    Grundsätzlich mag ich keine Typschilder am Fahrzeug.
    Dafür habe ich die 55 im Kennzeichen.

    996 mit GT3 Typschild sehe ich öfter als mir lieb ist. Und da denkt man, dass diese Gruppe es nicht nötig halben sollte. Habe aber auch schon zwei 996 Turbo mit GT2 Schildchen gesehen.
    Keine Ahnung woran es liegt aber vielleicht ist das "Mehr Schein als Sein" zu einer Lebensphilosophie quer durch alle Gesellschaftsschichten geworden.
    Vielleicht haben sich Porsche Produkte auch aus diesem Grunde über die letzten Jahre so gut verkauft?

    Damit man mich nicht falsch versteht: im Fahrgefühl kommt ein E55, ein SLK32 oder sogar ein BMW M3 E46 nicht mal in die Nähe eines 996 mit M030 aber irgendwie hat man bei Porsche immer öfter das Gefühl nicht genug fürs Geld zu bekommen (mal abgesehen vom Image-/Ego Bonus ).

    Jedes Mal wenn ich in meinen E55 steige, wünsche ich mir er hätte das Fahrwerks-/Lenkungsgefühl und die Traktion vom 996. Dann würde ich vermutlich nie wieder an Porsche denken.
    Ich hoffe trotzdem, dass ich in den nächsten drei Jahren wieder einen Porsche fahren werde aber zur Zeit fehlen mir bei Porsche zwei Produkte die für mich in Frage kämen:
    1. ein bezahlbarer Extremsportler mit Allradantrieb, mindestens 500 PS und unter 1500 kg Gewicht.
    2. ein Grand Tourismo mit einem Hauch mehr Platz hinten als beim 996 üblich, mindestens 560 PS, Automatik (oder besser sequentielles Getriebe mit Automatikoption), Luftfahrwerk mit extrem sportlicher Option und unter 1600 kg Gewicht.

    Auch ein Boxster Turbo/RS (oder wie auch immer) mit mindestens 350 PS unter der Haube und unter 1300 kg Gewicht könnte mich reizen.

    Ich bin nicht absurd: mir ist klar, dass Porsche mit allen Sicherheitsauflagen, etc. keine 1000 kg Seifenkiste auf die Beine stellen kann, die noch bezahlbar wäre.
    Aber beim aktuellen Gewicht sollte auch in zukünftigen Fahrzeugen einfach mal Schluß sein.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Hallo,

    ich lese seit geraumer Zeit in diesem Forum mit und RC's Meinungen kenne ich auch schon von der alten Kebschull Seite und da ich sehr oft (in Gedanken) mit RC übereinstimmte hatte ich mich vor einiger Zeit entschlossen mich doch wenigstens hier registrieren zu lassen. Bisher habe ich nichts gepostet weil mir die Zeit fehlt und die meisten Foren doch zu albern waren. Somit tue ich hier mein erstes Mal meine Meinung in einem Forum kund:

    Porsche nervt (mich), die Preispolitik, die emotionslosen Fahrzeuge und die vielen weichgespülten Porschefahrer die ohne ESP verloren wären und weichgespülte Porsche fahren. Das alles nervt und frustriert mich.

    Frustriert bin ich auch darüber das ich gerne eine Porsche kaufen möchte aber kein gescheites Modell finde.

    In den letzten Jahren hatte ich einige Porsche, angefangen mit einem GT3. Dieses war überhaupt der erste (Straßen)Porsche, nachdem 964rs, den ich attraktiv fand, ich hatte vorher Erfahrung mit der 996 Baureihe sammeln können und war über diese wirklich enttäuscht aufgrund der Tatsache das diese Fahrzeuge kaum sportlicher zu bewegen waren als mein damaliger Dienstwagen (BMW M5). Der GT3 war dann schon ein attraktiveres Fahrzeug an dem aber noch etliche Modifikationen notwendig waren um ihn so fahren zu können wie ich es mir vorstellte: extrem und schnell, sowie auch mal auf einer Rennstrecke. So war der GT3 ein nettes Auto das jedem Beifahrer Angst und Schrecken einjagen konnte.

    Dann machte ich einen Fehler und wechselte vom GT3 auf den GT2 nachdem mir ein netter, aber inkompetenter Verkäufer (er wußte nicht mal denn Unterschied zwischen Vorlauf und Sturz, ist übrigens nicht irgendein Verkäufer sondern einer der Bescheid wissen müßte) klar machte das der GT3 nur noch vom GT2 getoppt werden könnte und genau das richtige wäre. Nick Heidfeld fährt ja auch einen ;-)

    Das erste was mir am GT2 um die Ohren flog war die ausserordentlich standfeste PCCB, und zwar das erste mal nach ca. 2.000 Straßenkilometer! und das zweite Mal nach ca. 200 km Hockenheimring! Eine Umrüstung auf Stahlbremse wurde kategorisch abgelehnt, nicht möglich......., stattdessen wurden mir die neuen und doch vielbesseren Rennbremsbeläge verkauft, wieder nichts, wieder hin nach ein paar Kilometern.....
    Diverse andere Kleinigkeiten lasse ich mal unerwähnt.

    Zusätzlich war der GT2 ausserordentlich schwer zu fahren, insbesondere bei Nässe hatte das Heck ein sehr interessantes Eigenleben. Dies führte grundsätzlich dazu das wenn ich aus hoher Geschwindigkeit (>220 km/h) hart abbremste das Heck nach rechts oder links weit rauskamen und ich immer zwei Fahrspuren brauchte. War eigentlich ganz nett nachdem ich mich daran gewöhnt hatte und konnte so Beifahrer an den Rand der erträglichen Angst bringen, die normalen Drifts waren danach dann eher harmlos....
    Bei Trockenheit war der Wagen nicht so kritisch, aber immerhin so kritisch zu fahren das bisher mindestens 1/3 aller ausgelieferten GT2 einen schweren Unfall hatten.

    Die größte Frustration am GT2 war aber, dass dieser auf der Autobahn unglaublich schnelle Wagen auf der Rennstrecke kläglich versagte. Die Rundenzeiten eines gut gefahren GT3, selbst auf der mit vielen Vollgas-Geraden gesegneten Nordschleife, waren kaum (2 - 5 Sek. auf der NS) schlechter. Und das obwohl über 100 PS mehr.
    Natürlich alles mit optimal eingestellten Fahrwerk und passenden Reifen und Drücken und einem kompetenten Fahrer am Volant.

    Also lange Rede, kurzer Sinn: der GT2 ist viel zu schwer.
    Ich verkaufte den GT2 wieder und konnte mich ohne zuviel Verlust aus der Affäre stehlen. Und seitdem suche ich einen neuen Porsche. Und ich hätte gerne einen Porsche da ich eine gewisse Affinität zu PAG habe, finde aber keinen der mir zusagt: Schnell und extrem zu bewegen, leicht, genug PS, kompromislos und emotionsgeladen.
    Den neuen GT3 bin ich gefahren, auch schon auf der Rennstrecke, und muß sagen das war wohl wieder nichts Porsche! Der alte GT3 ist mit ein paar Modifikationen mindestens genau so gut und schnell. Ich könnte jetzt Details dazu nennen aber das würde ganz sicher ausufern. Kann aber sagen das der neue einfacher schnell zu fahren ist, aber wirklich schnell ist er kaum noch zu fahren. Eben auch wieder ein wenig weichgespült.

    Den Carrera GT finde ich indiskutabel, ein Nobel-Spielzeug für zu große Jungs. Da setzte ich mich lieber in einen Bugatti.

    Was mache ich also jetzt: ich kaufe mir einen Ferrari 360 Stradale! Dieser Wagen hält bestimmt nicht so gut wie ein Porsche aber er hat alles was ich will: emotionsgeladenes Fahren in Reinkultur und aller notwendigen kompromislosen Extremität.

    Porsche verliert zwar keinen Kunden wenn ich mir einen Stradale zulegen da ich noch weitere Porsche Fahrzeuge besitze/fahre, aber auf jeden Fall werde ich keinen Porsche mehr auf der Straße fahren.

    Doch was ich Porsche allerdings attestieren kann: Sie können verdammt gute Rennwagen bauen! Würden Sie endlich mal so ein Fahrzeug für die Straße entwerfen wär es sofort meiner.
    (Ich meine allerdings nicht diesen ominösen GT3RS für die Straße, das ist eher wohl ein Witz)
    Und würden Sie endlich mal wieder großen Sport machen, wie z.B. LeMans, könnten Sie es auch wieder mal allen zeigen das Sie es können. Im Moment müssen das ja die Kundensportteams machen, und das auch noch mit kläglicher Unterstützung aus dem Werk. Aber ich glaube noch an Sie und hoffe das da was kommt.......


    So jetzt habe ich meinem Frust Luft gemacht.



    Tenet


    Sorry to do this in german but I am absolutely not able to write a long, emotional statement like this one in english that late hour. Feel free to translate.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Hallo Tenet,

    dies ist ein deutsches Forum, Du brauchst Dich also für Deine emotionsgeladene deutsche Fassung nicht entschuldingen.

    Ich würde den neuen GT3 gar nicht einmal so negativ sehen.
    Natürlich bekommt man den "alten" so hin, dass er mit dem Neuen mithalten kann. Aber genauso wird sich der neue GT3 modifizieren lassen, was den Fahrspaß vor allem auf der Rennstrecke erhöht.

    Zum Thema Rennwagen: Porsche kann nicht nur vom Verkauf von Rennwagen leben.
    Ausserdem spreche ich Niemandem das Recht ab einen Porsche fahren zu wollen oder gar zu dürfen, selbst wenn das ESP an bleibt. In meiner Kritik ging es mir vor allem um die Käufer, die keine echte emotionale Bindung zu den Fahrzeugen sondern eher einen prestigeträchtigen Gebrauchsgegenstand erstanden haben. Und es ging mir um die entsprechende Reaktion von Porsche auf diese Käufergruppe zu sehr einzugehen und die Emotionen immer mehr zu vernachlässigen.
    Man kann von Porsche nicht ernsthaft verlangen einen Rennwagen für die Straße zu bauen, der dann kaum noch fahrbar ist. Denn Tatsache ist nun mal, dass man beide Welten (Straße und Rennstrecke) kaum wirklich unter einem Hut vereinen kann. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass der neue GT3 sicherlich einen guten Kompromiß darstellt.
    Falls man mehr will, gibt es die Möglichkeit über Porsche Motorsport bzw. diverse Tuner (teilweise mit eigenem Rennteam) dementsprechend aufzurüsten.
    Und hier wäre wieder ein Kritikpunkt: warum bietet Porsche so einen Service nicht ab Werk an?

    Im Prinzip hat Porsche drei Käuferschichten zu bedienen:
    1. die Wannabees, die einfach nur einen Porsche fahren wollen und denen Motor, Fahrverhalten und die Technik ziemlich egal sind
    2. die Porsche Liebhaber, die an Porsche emotional gebunden sind, diese Fahrzeuge wirklich lieben, jedes Detail kennen und auch mal gerne (aber nicht immer) einen schnellen Reifen riskieren, hin und wieder mal auch auf der Rennstrecke
    3. die Hobby Rennfahrer, die in jeder freien Minute auf die Rennstrecke fahren, mit ihren Fahrzeugen und der Technik herumexperimentieren und eigentlich immer unzufrieden sind obwohl sie statt an der Technik zuerst einmal am eigenen Fahrkönnen feilen müssten

    Ich bin selbst mehrere Porsche gefahren und bin aus familiären Gründen bei einem Mercedes E55 AMG gelandet. Dabei stellte ich fest, dass zwar auch so ein Dickschiff Spaß machen kann aber eine emotionale Bindung wie zu meinem Ex-996 Turbo faktisch unmöglich scheint.
    Somit könnte man meinen, dass das mit den Emotionen eines sehr subjektive Geschichte sein muss, oder?
    Mitnichten. Würde AMG einen E55 mit 1600 kg Leergewicht und einem stark verbesserten Fahrwerk sowie einer verbesserten Traktion (z.b. Allrad aber auch ein Sperrdiff.) bauen, dann würde ich meinem 996 Turbo vielleicht gar nicht mehr nachweinen. Denn ich muß ehrlich gestehen: ich muß nicht permanent einen Rennwagen unterm Hintern haben und Deine Erfahrung mit dem manchmal "tückischen" GT2 spricht Bände.

    Ein Kumpel von mir hat es genau richtig gemacht: er besitzt zwei Porsche, einen für die Straße (996 C2) und einen für die Rennstrecke (964 RS). Mir persönlich würde diese Kombination nicht zusagen, da mich die Rennstrecke schon seit langer Zeit nicht mehr reizt (zu viele Möchtegern-Rennfahrer die sich für Schumacher halten unterwegs, zu wenig Fahrer die wirklich was lernen wollen) und ich aufgrund der Familie froh bin, wenn ich Zeit für dieses Forum finde.

    Nun steckt Porsche, was meine Person betrifft, in einem Dilemma: ich verlange nämlich die eierlegende Wollmilchsau, ein Fahrzeug das mindestens über 560 PS, Allrad, maximal 1600 kg Gewicht, ein erstklassiges peppiges Design, eine super Innenausstattung mit allen Goodies, sequentielles Getriebe mit Automatikoption und auch noch über vier vollwertige Sitzplätze verfügt. Desweiteren hätte ich gerne ein adaptives Fahrwerkssystem, dessen Bandbreite von Sänfte bis Bandscheibenkiller reicht und ein ESP System, das nicht nur komplett abschaltbar ist sondern über mehrere verschieden Einstellungsstufen verfügt (Winter, Sommer, Sport, Rennstrecke). Und der ganze Spaß unter 120000 EUR.
    Wetten, dass wir so ein Auto zuerst von Mercedes sehen?

    Porsche ist im Prinzip auf dem richtigen Weg aber es fehlen die echten Highlights um den Ruf der Marke Porsche ein Synonym für DEN Sportwagen zu sein zu sichern. Ein Cayenne Turbo ist zwar ein nettes SUV Spielzeug aber kein echter Porsche, da kein Sportwagen.
    Ein C4 S Cabrio ist schön anzusehen aber einfach nur ein Dickschiff ohne Dach, ein nettes Spielzeug mit sehr guten Fahreigenschaften aber technisch gesehen nicht mehr als ein Gimmick, ein Muster ohne Wert.
    Der 959 war ein Auto nach meinem Geschmack, der bezahlbare "Nachfolger" 993 Turbo fast perfekt für seine Zeit.
    Ein Carrera GT ist für mich persönlich schon wieder uninteressant und ich wundere mich, dass dieses Fahrzeug so viele Freunde hat. Technisch gesehen sicherlich ein Highlight aber der Carrera GT ist weder vom Schlage eines 959 oder eines Ferrari Enzo. Und selbst der neue SLR von Mercedes könnte dem Carrera GT zeigen, wo der Hammer hängt. Und last but not least, wer fährt schon mit einem Fahrzeug für knapp ne halbe Million auf die Rennstrecke?

    Um mal Tacheles zu reden: mir fehlt einfach ein Supersportler, der alles platt macht was heutzutage auf der Straße anzutreffen ist und auch gute Gene für die Rennstrecke mitbringt. Gut ausehen soll er, ein innovatives Porsche typisches Design bieten und das Gefühl geben, dass man das bekommt wofür man bezahlt.
    Und für die absoluten Hardliner sollte Porsche einen abgespeckten und bezahlbaren GT3 (maximal 1200 kg) mit viel Power anbieten, so dass man sich auf der Rennstrecke die Köpfe einrennen kann. Denn wie schon gesagt: die eierlegende Wollmilchsau wir irgendwann aus einer anderen Ecke kommen.

    Aber genug davon: der neue Boxster nächstes Jahr wird ein sehr guter Indikator für das Quo Vadis, Porsche sein.
    Ein neuer Anfang oder der Anfang vom Ende, es liegt bei Porsche.
    Und ob eine Le Mans Teilnahme viel Wert hat, wage ich zu bezweifeln: Ein Sportwagenhersteller wie Porsche muß an die Königsklasse ran und Porsche war klug genug sich dieser Herausforderung nicht zu stellen. Aber vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunk gekommen ein Risiko einzugehen und BMW, Mercedes und Co. zu zeigen wo der Hammer hängt. Geld ist genug in der Kriegskasse und die nächsten Jahre werden bei schwächelnder Weltwirtschaft und niedrigem Dollarkurs das Schicksal von Porsche entscheiden.
    Auch wenn Porsche eine gesunde Firma ist: die Konkurrenz schläft nicht und ist der Ruf erst einmal ruiniert...

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Ich glaube, dass Porsche in der Produktion von richtigen Straßenrennfahzeugen keinen Markt sieht. Warum sollte man auch einen Racer für eine äußerst kritische Kundenschicht bauen, wenn man viel mehr Geld mit Menschen verdienen kann, die alles kaufen, solange es ein Porsche Label hat.
    Emotionen und Herzblut sind den Aktionären egal und demensprechend wird bei Porsche produziert.

    Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Nur rosig wird sie meiner Meinung nach nicht. Der 987 wird mit Sicherheit ein Gradmesser sein. Er wird zeigen, wie Porsche auf den eingebrochenen Markt reagiert - entweder mit noch mehr Mainstream, oder mit der Rückbesinnung auf den ürsprünglichen, von wenig Wachstum geprägten, aber umso stabileren Markt.
    Porsche hat es in der Hand. Man könnte z.B. mit einem Boxster Coupe CS eine Menge Sportlichkeit zurückgewinnen. Gerade für Hobbyrennfahrer, die nicht gleich Unsummen in einem GT3 oder GT2 investieren möchten, wäre ein solches Modell ideal.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Porsche möglichst kompromisslose Autos bauen sollte. Zumindest ich wäre mit einer eierlegenden Wollmilchsau denkbar schlecht bedient. Ich brauche kein Auto, mit dem ich sowohl auf der Rennstrecke, als auch mit der Familie in den Urlaub fahren kann.
    Es sollte beides geben. Einen kompromisslosen Racer und ein kompromissloses, auf Alltag ausgerichtetes Sportcoupé, wie's der Porsche 928 einmal war.

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:

    Es sollte beides geben. Einen kompromisslosen Racer und ein kompromissloses, auf Alltag ausgerichtetes Sportcoupé, wie's der Porsche 928 einmal war.



    Und genau auf diese Weise ist Porsche fast in die Pleite gefahren...

    Ich bin eigentlich das beste Beispiel eines typischen Porsche Käufers mit Familie (und fast alle Porsche Fahrer die ich kenne, haben Famile): ich will keinen nackten GT3 mit 1200 kg Leergewicht und ich will keine Komfortkutsche a la 928.
    Was nun? Der 996 ist schon mal ein guter Ansatz gewesen aber immer noch nicht gut genug.
    Deshalb bleibt mir nur die eierlegende Wollmilchsau, denn sonst muß ich mir zwei Porsche in die Garage stellen und dazu habe ich, auch aus finanziellen Gründen, überhaupt keine Lust.

    Die Idee eines Boxster RS/CS oder wie auch immer unterstütze ich voll und ganz. Auch ein 911 C2 RS würde gut kommen, es muß ja nicht unbedingt der GT3 mit dem teueren Motor sein. Aber hier sollte dann Schluß sein.

    Es ist schon sehr merkwürdig: die Idee einer eierlegenden Wollmilchsau hat Porsche bei der Entwicklung des Cayenne aufgegriffen. Leider ist die Umsetzung nicht ganz gelungen, denn mit fast 2.5 t Lebendgewicht kann man von einem Sportwagen-SUV Hybrid kaum noch sprechen.

    Genau hier liegt das Dilemma von Porsche:
    baut man nur sogenannte Straßenrennwagen, dann ist Porsche innerhalb von zwei Jahren pleite.
    Baut man nur komfortorientierte Sportwagen, dann arbeitet man in einem Marktsegment, das bereits gut gefüllt ist mit Mercedes, BMW und Jaguar. Audi und andere Marken dürften so langsam dazu kommen.
    Will man aber die eierlegende Wollmilchsau bauen, dann wären immense Investitionen notwendig, die wohl den gesamten Gewinn der letzten Jahre auffressen würden.
    Alternativ könnte man die Kooperation mit einem anderen Hersteller eingehen aber das würde de fakto den Ausverkauf der Firma Porsche bedeuten.

    Oder um es kurz zu machen: Guter Rat ist teuer und ich möchte in den nächsten 3 Jahren nicht in Dr. Wiedeking's Haut stecken.

    Noch ein letztes Wort zum Boxster Nachfolger (987):
    gerüchteweise soll der 987 im Design am Carrera GT angelehnt sein. Für die Käufer des 987 sicherlich ein Highlight, für Käufer eines Carrera GT eher eine schlechte Nachricht, sollte das so stimmen. Wenn der neue 987 allerdings 100 kg schwerer wird, die Motorisierung nur um wenige PS erstarkt und die Preise nicht konstant bleiben, dann sehe ich schwarz (und Porsche wohl rot).

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Nur war der 928 alles andere als eine Komfortkutsche. Für mein Empfinden war er überaus sportlich, für die damalige Zeit zumindest.
    Zudem schrieb ich ja, dass Porsche ein Sport(!)coupe bauen sollte, also im Prinzip einen Ferrari 456 GT.
    Oder sollen sie den Carrera um einen halben Meter verlängern, damit sich die zweite, vollwertige Sitzreihe ausgeht.

    In Bezug auf den 987 habe ich nur sehr wenig Hoffnung. Ich befürchte, dass sich da nicht wirklich viel verändern wird.


    Re: kritik an porsche-strategie...

    Hi RC,

    die eierlegenden Wollmilchsau sehe ich nicht so wie Du.
    Die meisten Porsche-Fahrer, die auf die Rennstrecke gehen, haben dazu doch eigene Autos.

    Oder man muss sich entscheiden - will ich den Komfort, dann bezahle ich mit einem höheren Fahrzeuggewicht. Oder will ich kompromisslose Sportlichkeit, dann aber eben mit Komforteinbussen.

    Porsche kann doch ruhig weiter einen 996 C4S-Cabrio bauen, aber sie sollten nicht vergessen worauf sich ihr Image aufbaut.
    Wenn die Sportlichkeit und überlegene Technik weiter leiden, dann sehe ich auch schwarz.

    Ebenso wird es beim neuen Boxster sein.
    Die Leistung wird kaum steigen, der Preis dafür schon.
    Wo sollte die Leistung auch hinsteigen - der 996 hat schliesslich nur 320 PS und wenn man hier nahe ranrückt (300 PS wären für einen Boxster IMHO immer noch zu wenig), dann brechen die 996-Verkaufszahlen ein, vom Gebrauchtmarkt gar nicht zu reden.

    Porsche steckt in einem ziemlichen Dilemma...

    Gruß
    rsv

    P.S.: War am Wochenende mit dem Moped in Italien, Motorrad und Autofahrer erschrecken. Auf der Aufahrt von Meran zum Jaufenpass kam mir ein silberner Murcielago mit roter Stuttgarter Nummer entgegen.
    Das Auto sieht auf einer engen Bergstrasse aus wie ein Ufo - ein fach gigantisch!
    Auf Bildern ist er ja schon beeindruckend, in Natura überwältigend.
    Flach, breit, martialisch - aber er hat keine 4 Sitze RC!

    Re: kritik an porsche-strategie...

    Quote:

    Flach, breit, martialisch - aber er hat keine 4 Sitze RC!



    Das ist HÄME, pure Häme...

    Re: kritik an porsche-strategie...

    ich schliesse mich voll an christians meinung an: 400ps fuer den carrera, 500 fuer turbo, 600 fuer gt2 und die welt ist wieder in ordnung... ach ja... der boxster bekommt den 3,6er 320 ps/nachlassmotor...
    dazu jeweils eine rs version mit weniger speck dran und noch eine rennsemmelausfuehrung fuer die extraharten jungs

     
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